ein herausforderndes Jahr liegt hinter uns und wir ahnen, dass auch 2021 erst einmal nicht weniger anstrengend sein wird. Leider ist an Sylvester kein Schalter umgelegt worden und alles ist wieder beim Alten. Vielleicht wollen wir das aber auch gar nicht, komplett "zurück zum Alten"? Denn bei allen Widrigkeiten, das letzte Jahr hat uns viel gelehrt, wir haben viel gelernt - wenn auch nicht ganz freiwillig: Solidarität, Austausch, Flexibilität (manchmal fast schon Virtuosität), Verzicht und last but not least ein enormer Schub der Digitalisierung in vielen Bereichen. Was alles plötzlich möglich war und wie gut Vieles auch auf die Entfernung funktionierte! Zwar kein gemeinsamer Kaffee mehr, dafür aber effektiver und ressourcenschonender Austausch. Eine enorme Lernkurve beim Erkunden der Chancen von digitalen Formaten und Medien fand vielerorts statt und was auch immer bleibt nach Covid-19, diese Erfahrungen werden bleiben – da sind wir ganz sicher.

Deswegen machen wir auch da weiter, wo wir letztes Jahr aufgehört haben und starten das Jahr mit viel Spaß an neuen digitalen Formaten. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind und wünschen Ihnen einen guten Start!

Ihr Team von 53° NORD

Das ist schon umfangreich und aufwändig genug. Manchmal sind dabei die leiseren Themen in Bezug auf effiziente Online-Konferenzen auf der Strecke geblieben und man konferiert nun online sehr ähnlich wie "in echt". Es fehlt oft die Feinjustierung.

Lassen Sie uns auf den Prüfstand stellen, welche Besprechungsgewohnheiten sich aus der realen Welt 1:1 in die digitale übertragen lassen und an welchen Stellen andere Regeln und Verhaltensweisen sinnvoll sind.

Dies betrifft auch die Behindertenhilfe. Viele Werkstätten arbeiten an Präventionskonzepten und stellen sich dabei die Frage "Wie kann man Übergriffe und Gewalt gegen Menschen mit Handicap verhindern?"

Um Gewalt und auch Gewalterfahrungen zu erkennen ist die Entwicklung eines passenden Frühwarnsystems hilfreich, welches Menschen mit Behinderungen vor Gewalterfahrungen schützt. Dazu gehören neben einer respektvollen Unternehmenskultur, in der kein Platz für Übergriffigkeit ist, auch effektive Instrumente, um Missstände anzuzeigen und konstruktiv aufzuarbeiten. Dabei sind Führungs- und Fachkräfte gleichermaßen gefordert, sich mit internen Strukturen und Abläufen auseinanderzusetzen und sich selbst zu hinterfragen: in ihrem Verhalten, ihrer Empathie und in ihrer Haltung den Beschäftigten gegenüber.

Die Veranstaltung richtet sich an Fachkräfte im Gruppen- oder Sozialdienst und dreht sich um eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle in der Arbeit mit Menschen mit Behinderung. In dieser Veranstaltung werden die Möglichkeiten der emotionalen Distanzierung von den eigenen Aggressionen, den verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Macht und den Einsatz verbaler Deeskalation erprobt. Anhand von Fallbeispielen geht es um die Anwendung des Gelernten.

Dabei ist lange bekannt, dass Digitalisierung für diesen Personenkreis viel zu bieten hat. Digitale Medien und Apps sind hervorragend geeignet, um Barrieren abzubauen und Menschen mit Behinderung einen selbstbestimmten, autonomen Zugang zu Kommunikation und Information zu ermöglichen.

Die Genossenschaft der Werkstätten Nord (gdw nord) beschäftigt sich schon seit 2018 mit dem Thema Digitale Bildung. Das Ziel: Ein modernes E-Learning Angebot für Menschen mit Behinderung aufbauen und Interessierten zur Verfügung stellen. So entstand unter dem Namen "didab" (digital dabei) mit der Hochschule Braunschweig Wolfenbüttel und unter Einbeziehung der Zielgruppen eine E-Learning Plattform, die beeinträchtigten Menschen bedarfsorientiertes und komplexitätsreduziertes Wissen in Form von multimedialen Lern-Modulen verfügbar macht. Das Projekt "didab" zeigt, wie E-Learning für Menschen mit Behinderung gelingen kann und welche Erfahrungen sowie Einsatz- und Umsetzungsmöglichkeiten es im Bereich E-Learning gibt.

Es bedeutet: multimediales individuelles Trainings- und Arbeitsassistenz-System und hat das Ziel, die Lern- und Beschäftigungssituation von Menschen mit Behinderung durch den Einsatz einer neu entwickelten App nachhaltig zu verbessern. Ein mobiles Unterstützungssystem, das digitales, multimediales Lernen und Trainieren bei praktischen Handlungsabläufen ermöglicht und so hilft, die beruflichen Ausbildungs- und Arbeitsprozessen von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Auch die Teilhabechancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt sollen durch miTAS verbessert werden. Gleichzeitig wird durch die Verwendung digitaler Medien die Medienkompetenz sowie digitale Teilhabe verstärkt.

Die miTAS-App befindet sich noch in der Testphase – wenn auch in einer recht weit fortgeschrittenen. Daher gibt es von Seiten des Projekts Interesse daran, viele Nutzende aus der Praxis zu finden, die die App im Arbeitsalltag einsetzen, testen und Verbesserungsvorschläge an das Entwicklungsteam zurückgeben: Was ist gut, was ist schlecht und was braucht es noch, damit die miTAS-App beim selbstbestimmten Lernen und Arbeiten ein perfekter Assistent wird.

Dieses Online-Infoseminar bietet Interessierten die Möglichkeit, sich über das Trainings- und Arbeitsassistenzsystem zu informieren und bei Interesse selbst Praxisnutzer der miTAS-App zu werden.