die Vermittlung von Leistungsträgern in Betriebe und eine vermehrte Aufnahme von Beschäftigten mit höherem Betreuungsbedarf.
Als Lösung besann sich die Geschäftsleitung auf die "Ressource Mensch". Die Idee: Wir qualifizieren leistungsfähige Beschäftigte zu Assistenten der Gruppenleitung. Die Umsetzung ließ nicht lange auf sich warten, ein Qualifizierungsgang wurde entwickelt. Das Ergebnis war ein zweijähriger arbeitsbegleitender Lehrgang mit einer Abschlussprüfung. Zu den Inhalten gehörten u.a. die Themen Arbeitsorganisation, Kommunikation, Mediation oder das Telefontraining. Zu den Aufgaben der neuen Stelle zählten Routine- und Organisationstätigkeiten, die Überwachung einzelner Produktionsprozesse, Anleitungsaufgaben oder die Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen.
Die beabsichtigte Entlastung trat ein, in den Folgejahren steigerte sich die Produktivität der WfbM um 25 Prozent. Ein weiterer Effekt: Für Werkstattbeschäftigte ergab sich eine neue berufliche Perspektive, die auch den Übergang auf betriebsintegrierte und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze einschloss, z.B. beim eigenen Integrationsunternehmen.
Der Erfolg des Berufsbildes ermutigte die Geschäftsleitung, mit dem Betreuungsassistenten einen weiteren Ausbildungsgang zu kreieren. Einsatzort für dieses Berufsbild ist unter anderem die sozialorientierte Arbeitsgruppe für Älterwerdende und Beschäftigte mit hohem Hilfebedarf, die andernorts als Tagesförderstätte firmiert. Zu den Schulungsinhalten des Betreuungsassistenten zählen u.a. die Themen Ernährung, Pflege, Körper und Bewegung oder die Haushaltsführung. Auch hier gibt es Übergangsmöglichkeit in den Arbeitsmarkt, u.a. in Kindergärten und Altenheime. Bisher haben mehr als 30 Teilnehmer die beiden Qualifizierungsgänge absolviert.
In dieser Online-Veranstaltung berichtet der Projektverantwortliche Martin Hofmockel gemeinsam mit Produktionsassistentinnen und Kolleginnen über die Erfahrungen mit den Qualifizierungsgängen: Inhalte und Umfang, Organisation und Durchführung, Prüfung und Abschluss. Sie beschreiben den Einsatz der Teilnehmer, mögliche Probleme beim Rollenwechsel, die Akzeptanz durch Beschäftigte und den Umgang mit dem Thema Entlohnung. Nicht zuletzt thematisieren sie die Auswirkungen des Rollenwechsels auf die Assistentinnen selbst, die übrigen Beschäftigten und die WfbM allgemein und nehmen Stellung zur Übertragbarkeit des Modells auf andere Werkstätten. Eine lohnende Veranstaltung für alle, denen Innovationen im Werkstattbereich ein Anliegen sind.
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