Liebe Leserinnen und Leser!
Über kaum ein Thema wird aktuell so viel diskutiert, wie über die zunehmende Spaltung unserer Gesellschaft und die Fragilität unseres sozialen Zusammenhalts. Die Frage, wie sich dieser Zusammenhalt in Zukunft entwickeln wird, stellt sich in einer Zeit, in der Leistungsstärke und das Recht des Lauteren zunehmend Vorrang haben, dringlicher denn je.
Gerade die angeblichen Alternativen zur aktuellen Politik positionieren sich gerne als Anwälte der Schwächsten. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. In der simplen Leistungslogik dieser Parteien stehen die Leistungsträger im Fokus, nicht die Minderheiten und Schwächeren der Gesellschaft. Wie in der Verwertungslogik der Nationalsozialisten gehören die "Inaktiven und Versorgungsempfänger" nicht zu dem Personenkreis, der an gesellschaftlichen Prozessen beteiligt werden sollte.
Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts 2019 dürfen Menschen mit Behinderung, die eine gesetzliche Betreuung haben, wählen und aktiv mitbestimmen. Das ist gut und das ist wichtig! Wichtig ist aber auch, dass sie dafür über politische Inhalte und demokratische Prozesse informiert sind. Der Werkstatt:Dialog brachte in der Ausgabe 2/2024 bereits das Titelthema "Politische Bildung in Werkstätten" und auch das »Netzwerk Teilhabequalität« der ITA lädt diese Woche zu einem online Austausch über gute Informationsformate zur anstehenden Bundestagswahl, Anmeldungen sind hier möglich.
Wir wollten wissen, wie weit verbreitet politische Bildung in der bundesweiten Werkstätten Landschaft umgesetzt wird. Dazu befragten wir im nicht nur die künstliche Intelligenz ChatGPT, sondern wollen auch von Ihnen gerne wissen:
Ist Ihre Werkstatt ein Ort demokratischer Bildung?
Ein weiteres – aktuell zwar nicht mehr ganz so heißes – Eisen ist die Diskussion um die Abschaffung der Ausgleichsabgabe. Noch weiß niemand, was die nächste Bundesregierung mit den Plänen der Ampel machen wird, die Anrechnung von Aufträgen für Unternehmen abzuschaffen, um die Beschäftigungspflicht im Unternehmen zu erfüllen und nicht durch Aufträge an eine WfbM. Zwei Firmenchefs betonen im -Interview, dass sie bei einer Anstellung von Menschen mit Behinderung eher andere Kriterien haben…
Wie immer wünschen wir Ihnen eine kurzweilige und erkenntnisreiche Lektüre.
Ihr Team von 53° NORD
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