Liebe Leserinnen und Leser!
Werkstätten stehen in der öffentlichen Wahrnehmung oft in der Kritik. In den bundesweiten Medien wird fast ausschließlich über negative Aspekte berichtet: Immer wieder geht es um das geringe Entgelt für Werkstattbeschäftigte, den fehlenden Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und um Strukturen, die als wenig partizipativ und entwicklungsfördernd empfunden werden. Was dabei häufig untergeht, sind die Stärken und Errungenschaften der Werkstätten. In vielen Einrichtungen gibt es gute Ansätze, um Teilhabe zu stärken, Bildungsangebote weiterzuentwickeln und personenzentrierte Entwicklung zu ermöglichen. Für viele Menschen sind die Werkstätten mit ihren Arbeits- und Bildungsangeboten genau der richtige Ort. Eine pauschale Kritik an den WfbM wird daher auch den dort arbeitenden Menschen nicht gerecht.
Dennoch bleiben diese positiven Entwicklungen in der öffentlichen Debatte meist unbeachtet. So wichtig es ist, die bestehenden Herausforderungen klar zu benennen und Veränderungen anzustoßen – es ist ebenso wichtig, die positiven Aspekte nicht aus dem Blick zu verlieren. Aber wie lässt sich das glaubhaft kommunizieren? Wir haben im aktuellen Kommunikationsprofis mit Erfahrung im WfbM-Bereich gefragt, wie Werkstätten ihr öffentliches Bild verbessern könnten. Herausgekommen ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine inklusive Öffentlichkeitsarbeit – eine Kommunikation, die die Beschäftigten selbst zu Wort kommen lässt.
Wer erste Impulse für eine inklusive Öffentlichkeitsarbeit sucht, sollte nach Iserlohn reisen. Dort findet der Workshop „Nicht über uns ohne uns – Öffentlichkeitsarbeit mit Werkstattbeschäftigten“ statt. Die caput-Redaktion gibt praxisnahe und wertvolle Anregungen.
Zur Imageverbesserung trägt auch die Öffnung in den Sozialraum bei – und was wäre dafür geeigneter als ein gut funktionierender Vermittlungsdienst unter dem Dach der WfbM? stellt mit „KwerWege“ ein gelungenes Beispiel aus dem Martinshof Bremen vor.
Ein Austausch mit spezialisierten Vermittlungsdiensten lohnt sich ebenfalls. Die Hamburger Arbeitsassistenz und ACCESS in Nürnberg laden zu Vor-Ort-Besuchen ein – wie immer in unserem Veranstaltungsprogramm.
Und wie immer wünschen wir Ihnen eine kurzweilige und erkenntnisreiche Lektüre.
Ihr Team von 53° NORD
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