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Grimme-Preis für eine utopisch anmutende Inklusion-Idee

Interview mit Albrecht Schwerer, Geschäftsführer der Hofgut Himmelreich gGmbH

Bild Grimme-Preis für eine utopisch anmutende Inklusion-Idee

 04. April 2023 |  Dieter Basener | Textbeitrag

  Haltung, Wahlfreiheit und Selbsbestimmung, Weiterentwicklung der beruflichen Teilhabe, Durchlässigkeit und Übergänge, Kostenfreie Artikel, Im Gespräch mit...

Den Grimme-Preis, die wichtigste Auszeichnung für deutsche Fernseh-Produktionen, erhält dieses Jahr eine Dokumentation über ein Inklusionsexperiment mit dem Fernsehkoch Tim Mälzer und 13 Menschen mit Down-Syndrom. Die dreiteilige VOX-Serie »Zum Schwarzwälder Hirsch – Eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer« berichtet über ein zweimonatiges Training mit TeilnehmerInnen aus ganz Deutschland mit dem Ziel, dass sie das Restaurant einen Monat lang selbständig führen.

Als Drehort hatte sich das Produktionsteam der Sendung das Hofgut Himmelreich in Kirchzarten ausgesucht. Der Inklusionsbetrieb mit Hotel und Gaststätte bildet in seiner Akademie Himmelreich seit Jahren Menschen mit Behinderung für das Gastronomiegewerbe aus und vermittelt sie in Betriebe des ersten Arbeitsmarkts. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer des Inklusionsunternehmens Albrecht Schwerer darüber, wie er das Abenteuer Schwarzwälder Hirsch erlebt hat, welchen Anteil das Hofgut Himmelreich am Erfolg hatte und was aus den TeilnehmerInnen geworden ist.

Der Plan: Eine Doku zum Thema Inklusion

53°NORD: Wie kamen die Fernsehleute darauf, Sie ins Boot zu holen?

Albrecht Schwerer: Die Filmproduktionsgesellschaft Vitamedia rief mich eines Tages an und sagte, sie wollen eine Doku drehen. Das grobe Skript: »Tim Mälzer unterstützt dreizehn Menschen mit Downsyndrom dabei, selbständig ein Restaurant zu betreiben«. Vorbild war ein vergleichbares Projekt mit einer Kneipe in Amsterdam. Der Bundesverband der Eltern mit Kindern mit Down-Syndrom hatte den Filmleuten unseren Kontakt vermittelt: Sie sollten sich unbedingt von uns beraten lassen. Schnell wurde klar, man kann Gastronomie »nicht einfach so mal machen«. Da sind viele Aspekte zu bedenken, Arbeitsschutz, Hygieneverordnung, Arbeitsrecht usw...

Hatten die Erfahrung mit dem Personenkreis?

Nur zum Teil. Sie haben gedacht, Menschen mit Down-Syndrom können mehr, man muss es ihnen nur zutraut. Das ist zunächst eine sehr gute und richtige Einstellung. Aber so einfach ist das in Bezug auf den allgemeinen Arbeitsmarkt dann doch nicht. Gerade die Gastronomie ist ein sehr professioneller Bereich mit komplexen Strukturen. Wir qualifizieren mit unserer BvB nicht umsonst 18 Monate lang und haben ein umfassendes Lernkonzept für praktische und theoretische Kompetenzen.

Was war die Motivation der Produktionsfirma für dieses Thema?

Dem Team war klar, dass Inklusion ein Thema ist, für das es ein gesellschaftliches Interesse und einen gesellschaftlichen Bedarf gibt. Ein Fernsehsender sucht nach Themen, die nicht alltäglich sind, die Leute interessiert und auch Quote bringen. Wenn sich das mit dem gesellschaftlichen Bedarf verbindet, ist das ja auch sehr richtig und legitim.

Die Idee war, 13 Personen mit Down-Syndrom zu befähigen, alleine ein Restaurant zu führen?

Ja. Sie sind da ganz unvoreingenommen rangegangen, wollten dokumentieren, dass sowas klappt, aber auch zeigen, dass dies mit viel persönlichen Emotionen, Freuden, Leiden, Rückschlägen verbunden ist.

Die Idee wird konkret

Das ist ja offensichtlich gelungen, so erfolgreich, dass die Juroren des Grimme-Preises ihnen die Auszeichnung in der Kategorie Unterhaltung verleihen haben.

Bis es dahin kam, war es ein längerer Prozess. Ich war erst mal vorsichtig, aber wir hatten Lust, da einzusteigen und mitzumachen. Wir haben ja die positiven Erfahrungen als Hotel, Gastronomie und Ausbildungsbetrieb mit diesem Personenkreis und wir konnten ihnen in der umsatzschwachen Zeit unser Restaurant und die gesamte Struktur vermieten. Klar war: Die Produktion musste die inklusive Qualität haben, für die wir mit unserem Namen stehen. Es gab einen längeren Diskussionsprozess mit Vor-Ort-Besuchen, bei denen wir uns dann nähergekommen sind. Ihnen schwebte ursprünglich ein Projekt von einem Monat vor, aber in einem Monat ist das nicht zu machen. Herausgekommen ist dann als formaler Rahmen ein dreimonatiges Orientierungspraktikum für Menschen mit einem Downsyndrom, die sich damit auseinandersetzen wollen, ob Gastronomie für sie eine echte Berufsperspektive darstellt. Jeder Teilnehmende sollte einen realistischen Einblick in das Berufsfeld Gastronomie bekommen, mit allen guten und schwierigen Seiten. Das ist insgesamt auch sehr gut gelungen. Wir hatten die drei Monate in unserer Planung in drei Phasen aufgeteilt: 1. Schulung, 2. Training und 3. Praxis.

Wie wurden die Personen ausgesucht?

Das passierte ohne uns. Es gab ein Casting, aber wie die Teilnehmenden gefunden wurden, weiß ich nicht. Sie kamen jedenfalls aus ganz Deutschland. Wichtig war für uns, dass die Teilnehmenden das Orientierungspraktikum für eine neue persönliche Perspektive und wichtige Erfahrung nutzen wollten.

Wann genau lief das Projekt?

Von März bis Mai 2022. Es gab zwei Heimfahrten, ansonsten haben die Teilnehmer hier gewohnt.

Wie genau liefen die drei Monate ab?

Den ersten Monat haben wir als Kennenlernphase geplant. Kennenlernen der anderen Teilnehmenden und Beteiligten, aber auch des Berufsfeldes und der wichtigsten Kenntnisse und Kompetenzen. Der zweite Monat war die Trainingsphase. In dieser Zeit wurde das theoretisch Erlernte eingeübt und vertieft. Die dritte Phase war dann die Umsetzung im Echtbetrieb des Restaurants. Leider hatten wir am dritten Tag einen Corona-Fall und unser geplanter Ablauf wurde über den Haufen geworfen. Wir haben Quarantäne-Bereiche eingeführt und getrennt, bzw. parallel geschult und geübt. Ein hoher Aufwand, aber es hat doch erstaunlich gut geklappt.

Das Ziel schien ja auch unter günstigen Bedingungen kaum erreichbar: Die 13 Menschen führen selbständig ein Lokal, mit echten, zahlenden Gästen, die für ihr Geld ja auch Qualität erwarten.

Richtig. Wobei das „Führen eines Lokals“ ein dehnbarer Begriff ist. Küche bedeutet mehr als das Zubereiten von Speisen nach einem engen Plan. Reduziert man es nur darauf, dann kann so etwas gehen. Auch beim Service haben wir Abstriche gemacht. Die Gäste haben selber ausgefüllt, was sie bestellen wollten. Die Karte war reduziert auf Weißwein, Rotwein, Bier. Und natürlich blieb auch das Abrechnen ein Problem. Aber das gemeinsam erarbeitete Konzept einer reduzierten Speise- und Getränkekarte und ein engagierter Service hat dann doch erstaunlich gut funktioniert.

Der Erfolg war eine Teamleistung

Trotzdem hätte jeder Experte bei diesem geringen Vorlauf den Kopf geschüttelt. Was war der Schlüssel für den Erfolg?

Es war eine Teamleistung. Wichtig war neben Tim Mälzer der Schauspieler Andre Dietz, der für die Teilnehmer ein Art Mentor war. Das wird im Film deutlich. Auch die Filmcrew war in engem Kontakt mit den Teilnehmenden, ebenso unser Akademie-Team und das Hotel- und Restaurant-Team. Wir haben eine Rundum-Betreuung für drei Monate übernommen, mehr als wir vorher angenommen hatten. Die Leute waren teilweise noch recht jung, das erste Mal alleine von zu Hause weg. Manche hatten mit starkem Heimweh zu kämpfen. Aber alle Teilnehmenden haben sich mit dem Projekt identifiziert und waren sehr motiviert, trotz der individuellen Höhen und Tiefen. Alle sind in den drei Monaten persönlich gewachsen und haben die Zeit als für sich sehr wichtig und positiv erlebt.

Ihr Team war also eine Art Sicherung für die Themen Gastro und Behinderung?

Im Team der Filmgesellschaft gab es auch Leute mit Gastronomieerfahrung und mit Erfahrung mit behinderten Menschen. Aber ja, ohne unsere Kollegen aus der Akademie, aus dem Service und der Küche wäre es wohl nicht gegangen. Die Zusammenarbeit hat sehr gut geklappt.

Hat das Filmen die Teilnehmer beeinträchtigt oder eher motiviert?

Beides. Einerseits war es für die Leute ein Highlight. Bei den alltäglichen Arbeiten störte es aber auch manchmal die Konzentration. Insgesamt hat es aber eher die Motivation gefördert. Die permanenten Dreharbeiten verlangten viel Flexibilität von allen. Alle Highlights oder Krisen sollten ja dokumentiert werden. Für die Teilnehmenden war es eine sehr besondere Situation, anstrengend, aber auch interessant. Und sie sind daran gewachsen. Das haben auch die Eltern und Angehörigen bestätigt.

Welche Rolle spielte Tim Mälzer?

Der hat seinen Namen dazu hergegeben und war mehrfach für eine gewisse Zeit hier. Für die Teilnehmenden hat er eine große Rolle gespielt. Ohne ihn hätten sich viele nicht drauf eingelassen. Natürlich spielte auch sein großes gastronomisches Knowhow eine sehr wichtige Rolle.

Am Erfolg hatte er offensichtlich großen Anteil. Der Film zeigt, wie er die Teilnehmer motiviert, ihnen Selbstbewusstsein vermittelt, ihre Selbständigkeit fördert und Talente weckt. Er strahlt Zuversicht aus: Ich trau Euch das zu, ihr schafft das. Und gemeinsam haben sie es dann ja auch geschafft.

Da hat er mich auch überzeugt. Wenn er da war, war er sehr präsent und zugewandt und er hat es geschafft, mit jedem auf Augenhöhe zu kommunizieren. Für die Teilnehmer war er der Bezugspunkt. Am Anfang war es sein Name. Später war er als Person wichtig.

Die Eröffnung ging schief, aber danach lief es gut

Die Qualifizierung lief dramaturgisch auf den Eröffnungstag des Restaurants zu, an dem sich zeigen sollte, ob das Experiment geklappt hat. Wie lief der ab?

Das war wirklich ein Sprung ins kalte Wasser, eine echte Herausforderung. Im Vorfeld war eine große Spannung aufgebaut worden. Einige haben das nicht verkraftet und sich an dem Tag krankgemeldet, lagen im Bett und dann hat natürlich vieles nicht funktioniert. Aber gleichzeitig war das eine Situation, wo auf einmal Leute, die immer in der Küche gearbeitet haben, im Service eingesprungen sind und die haben das auch hingekriegt. Es war ein Scheitern und gleichzeitig eine positive Herausforderung. Die Kunst besteht darin, ein Scheitern so zu strukturieren, dass es nicht vernichtend ist, sondern förderlich, so dass man daraus was lernt und weiß, was man beim nächsten Mal besser macht. Das hat super funktioniert.

Waren das am Eröffnungstag zufällige Gäste oder waren die eingeweiht?

Die Leute wussten, um was es ging. Es musste natürlich der Gästestrom kanalisiert werden, damit nicht alle gleichzeitig um 18:00 h kommen. Die Gäste kamen mit der berechtigten Erwartung auf ein »völlig normales Bewirtungsangebot«. Es waren Personen aus unserem Umfeld dabei, wie unser Bürgermeister und andere Bürgermeister aus der Umgebung mit Gattinnen, sowie Kolleg*innen anderer Einrichtungen von uns. Es war eine informierte, interessierte Öffentlichkeit.

Trotzdem muss man sagen: Der Eröffnungstag war eine mittelprächtige Katastrophe, die Tim Mälzer und das Team dann abgefedert haben. Wie ging es weiter?

Wir haben sofort geschaut: Was hat geklappt, was hat nicht geklappt? Wie will man damit umgehen? Dann wurden die Öffnungszeiten reduziert, nur noch an fünf Tagen, von Mittwoch bis Freitag ab 17:00 Uhr und am Wochenende mit Mittags- und Abendschicht.

Wie lange ging das dann noch?

Vier Wochen.

War das Lokal in dieser Zeit wirklich allein geführt oder gab es Helfer?

Es gab Unterstützung, in der Küche zum Beispiel bei der Lagerhaltung, auch Tipps bei der Herstellung, aber gemacht haben die Teilnehmenden es schon selber. Wir hatten ja ein Hilfssystem entwickelt, z.B. Bilder vom Kartoffelschneiden, um Kartoffelsalat zuzubereiten. Das wurde dann noch mal verfeinert, als wir sahen, wo es noch hakte. Wir hatten z.B. ein Bild, wo die Kartoffel zur Hälfte geschnitten war, die andere Hälfte noch ganz. Und so hat ein Teilnehmer den Kartoffelsalat dann auch zubereitet: Halb mit geschnittenen und halb mit ganzen Kartoffeln. Das haben wir dann natürlich verändert Wir haben auch bestimmte Messlöffelchen angeschafft, damit eine Prise Salz immer eine Prise Salz ist. Damit haben es die Teilnehmenden geschafft, die Speisen selber zuzubereiten. Zum Teil haben wir auch Überraschungen erlebt. Eine Person, die immer im Hintergrund war, konnte Strukturen, Situationen und Abläufe erkennen und Verantwortung übernehmen. Da wurden plötzlich ungeahnte Potentiale offenkundig.

Wie haben Sie das Bezahlproblem gelöst?

Zum Teil haben die Leute das selber gemacht. Auch Gäste, die nicht wussten, was stattfindet, waren da offen, das zeigt der Film auch. Sie haben gemerkt, dass sich da jemand bemüht. In der Gastronomie geht es ja nicht um Perfektion, sondern darum, dass jemand Interesse daran zeigt, ob ich als Gast zufrieden bis. Und das war bei allen Teilnehmenden eindeutig der Fall.

Ziel erster Arbeitsmarkt

Wie war es danach mit der Vermittlung? Im Film ist zu sehen, dass Gastromomen aus den Heimatorten kamen und den Teilnehmern einen Praktikumsplatz anboten. Was ist daraus geworden?

Es war nicht so, dass sie am nächsten Tag 1:1 in der Gastronomie angefangen haben. Jeder war ja vor und nach dem Projekt in seine Strukturen vor Ort eingebunden, in der Schule, in der Werkstatt oder in einer Bildungsmaßnahme. Ein Teilnehmer aus dem Norden war besonders begabt und Tim Mälzer wollte ihm eine Ausbildung aus eigener Tasche finanzieren. Der hat jetzt zum 1. März 2023 eine unbefristete Anstellung angetreten. Als er vom Himmelreich zurückkam, ging er wieder in seine Werkstatt. Dort sollte er zurück in sein Garten- und Landschaftsbauteam. Die Betreuer wollten ihm nach der aufregenden Zeit erst einmal eine Ruhepause gönnen und seine Freunde treffen. Wir haben gemeinsam mit den Angehörigen vertreten, dass er auf der Erfahrung im Restaurant möglichst schnell aufbauen sollte. Nach einem Vierteljahr wären die Energie und die Motivation verpufft gewesen.  Dann begann er als Praktikant im gastronomischen Betrieb zu arbeiten, was später in einen Außenarbeitsplatz seiner Werkstatt umgewandelt wurde. Und seit März hat er die Festanstellung. Ganz wichtig in diesem Prozess war aber die durchgehende Unterstützung im Gastrobetrieb durch das Team und den Chef vor Ort, sowie der Rückhalt durch die Angehörigen.

Wie war es bei den Andern?

Die Mehrzahl hat Gastronomie für sich als Berufsziel definiert, sei es der Service oder die Küche. Zwei Teilnehmende haben bei uns die BvB begonnen und auch schon einen Praktikumsbetrieb. Wenn alles klappt, werden sie nach dem Abschluss übernommen. Das sieht sehr positiv aus.

Was wurde aus den Praktikumsangeboten, die im Film zu sehen waren?

Bei zweien weiß ich, dass es gescheitert ist, zum Teil auch an den Angehörigen, die die Werkstatt für sicherer hielten und eine Überforderung befürchteten. Es geht ja um eine Anstellung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und die gelingt nur, wenn verschiedene Voraussetzungen gegeben sind. Das ist zunächst das persönliche Potential, d.h. die Motivation, Belastbarkeit, die Fähigkeit zur Teamarbeit. Dann geht es um den Erwerb der notwendigen theoretischen und praktischen Kompetenzen für den Arbeitsplatz. Als dritte Komponente, dass eine Persönlichkeitsentwicklung stattfindet, die für ein Arbeiten zu regulären Bedingungen unablässig ist. Und es braucht das Umfeld, das das alles ermöglicht und die Inklusion mitträgt: Der Betrieb, die Schule oder Werkstatt und die Familie. Man braucht einen Unterstützer, einen Fachdienst, der das begleitet, und die rechtlichen Rahmenbedingungen, die so etwas fördern. Und es muss eine inklusive kommunale und regionale Infrastruktur gegeben sein, damit jemand seinen Arbeitsplatz selbstständig erreichen kann. Das ist natürlich in einer Werkstatt mit ihrem Fahrdienst einfacher. Alle Bedürfnisse sind dort abgedeckt.

Der Film bzw. die Filme - es waren ja drei Teile von einer Stunde und 45 Minuten - hat wie gesagt den vielbeachteten Grimme-Preis erhalten. Wer genau wurde da ausgezeichnet?

Die Vitamedia Produktionsgesellschaft, der Regisseur Sascha Gröhl, Tim Mälzer und der Mentor André Dietz. Und in zweiter Linie auch der Sender, der das ermöglicht hat. Aber umgesetzt hat es das Team von Vitamedia.

Sind Sie oder die Teilnehmer bei der Preisverleihung in Marl dabei?

Von den Teilnehmern sicher einige, ja. Von uns vermutlich niemand. Wir blieben ja im Hintergrund, die Akademie und das Hofgut tauchen im Film nicht auf. Von daher gehe ich nicht davon aus.

Stehen Sie noch in Kontakt zu den Teilnehmern?

Ja. Mit dem Sender ist vereinbart, dass wir die Leute noch ein Jahr begleiten und der Sender hat uns das auch honoriert. Wir sind in Kontakt, zum Teil sogar recht eng.

Das Fazit

Wie ist im Nachhinein Ihre Einschätzung des Wagnisses »Schwarzwälder Hirsch«?

Generell hat die Doku dem Thema der Inklusion, der Gleichberechtigung der Menschen mit Behinderung auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, sehr gedient. Sicher ist, dass solche Formate benötigt werden, um Themen in der Gesellschaft voran zu bringen. Wir haben natürlich auch als Hofgut Himmelreich ein Interesse daran, das Thema Ausbildung und Vermittlung von Menschen mit Behinderungen in der Gastronomie noch stärker präsent zu machen. Das wurde auch auf jeden Fall erreicht. Unseren Bekanntheitsgrad hat es auch gesteigert und wir haben ein paar Gäste mehr bekommen, aber das ist überschaubar.

In der Akademie haben wir unsere Konzepte noch mal überdacht, wir haben uns dadurch auch fachlich weiterentwickelt. An unseren 18 Monaten Berufsvorbereitung für den Personenkreis halten wir weiter fest. In der Gastronomie selbst gibt es aber weiter ein großes Potential für behinderte Mitarbeitenden, sofern man auch bereit ist, die Abläufe in den verschiedenen Bereichen flexibler zu gestalten. So können noch mehr Möglichkeiten der Mitarbeit erreicht werden. Für die Inklusion der Teilnehmer und der Menschen mit Beeinträchtigung generell und auch für uns als Einrichtung war die Dokumentation ein sehr wichtiges und erkenntnisreiches Erlebnis. Wir würden es jederzeit noch einmal machen.

Vielen Dank, Herr Schwerer.

Die drei Folgen von »Zum Schwarzwälder Hirsch - Eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer« sind kostenpflichtig hier abrufbar!


(Quelle: vox.de)

Ganze Folgen von "Zum Schwarzwälder Hirsch - Eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer" kostenlos abrufbar!


(Quelle: vox.de)

Ganze Folgen von "Zum Schwarzwälder Hirsch - Eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer" kostenlos abrufbar!


(Quelle: vox.de)

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